Zukunft braucht Herkunft
Warum Wieland seine Geschichte pflegt
Im Wieland-Archiv in Ulm werden tausende Dokumente und Artefakte aus der 200-jährigen Historie des Unternehmens aufbewahrt. Sie bilden unter anderem die Basis für Geschichten wie diese und helfen, die große Substanz von Wieland auch in der Zukunft lebendig zu halten.
„Nur der, der weiß, woher er kommt, weiß auch, wohin er geht“. Dieses Zitat gibt der Vorstand der Wieland-Werke AG 1991 dem Buch „Wieland. Geschichte einer Arbeitsheimat“ im Vorwort mit auf den Weg. „Eine gesunde Substanz, eine in die Zukunft gerichtete Entwicklung, eingebettet in diese Tradition“, heißt es dort weiter, „sind unschätzbare Werte für ein erfolgreiches Unternehmen.“
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Bewahrung der eigenen Firmengeschichte nach dem Umzug des Ulmer Werkes in das Donautal Anfang der 1980er-Jahre einen neuen Stellenwert. Im Kellergeschoss wird erstmals ein zentraler Archivraum eingerichtet, in dem Dokumente aus der Firmengeschichte gesichtet, verzeichnet und archiviert werden. Betraut wird mit dieser Aufgabe Klaus Eickhoff, seines Zeichens Physiker und vor seinem Ruhestand 35 Jahre lang bei Wieland tätig. Aus verschiedenen Standorten und Bereichen, aber auch von ehemaligen Mitarbeitern, trägt er zahlreiche Dokumente, Gemälde, Fotografien und Objekte zusammen, viele davon kleine Kostbarkeiten. So etwa eine detaillierte Dokumentation „Geschichtliche Daten der Wieland-Werke A.G.“, 1931 zusammengestellt von keinem Geringeren als Philipp Wieland. Oder das Manuskript für ein nie erschienenes Jubiläumsbuch aus der Feder des Historikers Professor Dr. Hansmartin Decker-Hauff aus dem Jahr 1970.
Das neu eingerichtete Wieland-Archiv ist in den folgenden Jahren von unschätzbarem Wert beim Zustandekommen des erwähnten Buches „Wieland - Geschichte einer Arbeitsheimat“, das der renommierte Kulturhistoriker Hermann Baumhauer verfasst. Wenig später, 1995, bringt Archivar Eickhoff die Wander-Tagebücher von Philipp Jakob Wieland als Buch heraus.
Zum 1. Januar 2000 übernimmt Wolfgang Dürrschnabel das Archiv; auch er ein vormals lange bei Wieland als Ingenieur und zuletzt als Leiter der Prüf- und Forschungsanstalt tätiger Ruheständler. Er verfasst regelmäßig detaillierte Dokumentationen zu verschiedensten technischen Themen, etwa zur Geschichte des Strangpressens, zur Rohr-, Blech- und Bandfertigung oder zur Historie der Wieland-Werksbahn.
Seit 2015 betreut Dr. Manfred Hage, ebenfalls Ingenieur und zuletzt Leiter des Geschäftsbereichs “Gleitlager und Systembauteile” und nun aktiver Wieland-Rentner, das stetig wachsende Archiv. Dank seiner Unterstützung konnten die Firmenhistoriker aus Aalen bei zahlreichen Besuchen all jene historischen „Schätze“ heben, die anlässlich des 200-jährigen Jubiläums Wieland im Jahr 2020 in Form von Geschichten über die Website www.200JahreWieland.com im Internet global präsentiert werden.