Von der Innovation zur Legende
„Schere 5“ setzt neue Maßstäbe beim Schneiden von Bändern
1996 in Betrieb genommen, ist die CNC-gesteuerte „Schere 5“ im Vöhringer Bandwalzwerk zum Inbegriff innovativer Lösungen geworden. Sie ist speziell für dünne Bänder mit hohen Ansprüchen an die Maßhaltigkeit und Oberflächengüte konzipiert worden – und noch heute in Betrieb.
Mitte der 1990er-Jahre stand der Geschäftsbereich Walzprodukte vor gleich zwei großen Herausforderungen: Einerseits kamen die Schneidkapazitäten im Werk Vöhringen an ihre Grenzen und andererseits stiegen die Kundenanforderungen hinsichtlich Breitentoleranz und Oberflächenqualität der Bänder. Man entschied sich daher für eine Lösung, die beiden Anforderungen gerecht wurde und ersetzte eine in die Jahre gekommene Schere durch zwei moderne Neuanlagen.
Dabei sollte eine der beiden Anlagen gezielt für sehr dünnes Band und empfindlichste Oberflächen konzipiert werden. Hierfür definierte man selbst den höchstmöglichen Anspruch – entstehen sollte die beste Schere der Welt. Und tatsächlich setzte die 1996 als „Schere 5“ in Betrieb genommene Anlage einen neuen Standard in der Buntmetallbranche. Anstelle der bis dahin üblichen mechanischen Exzenter erhielt „Schere 5“ sechs CNC-gesteuerte, elektromotorisch bewegte Achsen mit hochpräzisen Wegmesssystemen, wie sie üblicherweise im Werkzeugbau eingesetzt werden. Und zum Erzeugen des Rückzuges für das Aufwickeln der Bänder kam eine Vakuumrolle zum Einsatz. Diese Komponente ist zwar verhältnismäßig teuer in der Anschaffung und mit hohen Betriebskosten verbunden, aber eben am besten geeignet, Bänder mit empfindlichen Oberflächen zu bearbeiten.
So bahnbrechend war die Innovation, dass die Bezeichnung „Wieland-Schere 5“ mittlerweile ein stehender Begriff geworden ist, der nach wie vor den Stand der Technik im Bereich der Längsteilanlagen definiert. Auch deshalb, weil die Anlage mehr als 20 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme noch heute Bänder in höchster Qualität schneidet und weiterhin ein wesentlicher Bestandteil der Endfertigung im Werk Vöhringen ist.