Megacities – urbane Hotspots
Das Wachstum der Megacities ist nicht zu bremsen
2020 lebte die Hälfte der Weltbevölkerung schon in Städten – 2050 sind es über 75 Prozent. Der größte Zuzug in urbane Zentren fand in Asien, Afrika und Lateinamerika statt. Welche Innovationen waren notwendig, um diese Megacities konzeptionell zu entwickeln und lebenswerter zu machen?
Als P.J. Wieland das Licht der Welt erblickte, lebten weltweit nur rund 3 % der Erdbevölkerung in Städten. Mehr als 200 Jahre später sind es 50 %, und heute, 2050, leben über 75 % der Erdbevölkerung in Städten, Megacities und sogenannten Urban Cluster Areas. Während die Bevölkerung der Megacities in den Industrienationen nur langsam anstieg, wuchsen vor allem Großstädte wie Kinshasa, Teheran und Lahore enorm schnell und schlossen zu den anderen Megacities auf.
Megacities, diese urbanen Konzentrationen mit ihrer hohen Dichte an Menschen, sind ein effizienter Weg für neue Technologien und Innovationen. Die digitale Vernetzung ist hier am Höchsten, ebenso wie der kulturelle und wissenschaftliche Austausch, woraus eine enorme kreative Vielfalt entsteht. Aber erst eine ganz neue Gesamtstadtplanung und Infrastrukturlogik ermöglichten es, nach 2030 Versorgungsstrukturen zu optimieren und grundsätzlich zu verändern. Durch das Flächenwachstum einer Megacity gehen Satellitenstädte in dieser auf, und es entstehen Urban Cluster Areas – selbstständige Zentren im Zentrum. Gleichzeitig werden die Versorgungswege ausgebaut und durch Innovationen wie Vertical Farming, verbunden mit Fassadenbegrünung und der Umstellung auf verbrennungsfreie Mobilität, die Emissionen in der Megacity reduziert. Milliarden von Sensoren überwachen Klimaverhältnisse, Luftemissionen, Verkehrsdichte und vieles andere, um unsere urbane Umwelt im Gleichgewicht zu halten. Zudem kommt ein hochentwickeltes Gesundheitssystem den Bewohnern der Großstädte zugute. Der Vorteil: hohe Dichte, kurze Wege.
Hinzu kommt die Zunahme der Reisegeschwindigkeit um ein Zehnfaches, die vor allem zwischen Megacities möglich ist. Dadurch wachsen diese noch enger zusammen. Ländliche Räume sind zwar noch besiedelt, aber durch das Vertical Farminghat der Ackerbau von großflächigen Monokulturen, wie er noch 2025 betrieben wurde, keine so große Bedeutung mehr. Viele Flächen konnten so der Natur wieder zurückgegeben werden.
Zeichnet man ein Bild der Megacities in 50 Jahren, also 2100, so wird die Humangeographie eine für uns gänzlich Unbekannte werden. Von den zwanzig größten Megastädten werden alleine 13 davon in Afrika liegen.