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Story 088 – 2009 – Qualität

Erinnern ohne Heldenverehrung

Wieland-Baubronze für das Berliner Ehrenmal der Bundeswehr

Das 2009 eingeweihte Ehrenmahl der Bundeswehr in Berlin ist mit Bronzewerkstoffen von Wieland verkleidet. Ästhetisch und dauerhaft zugleich, transportiert die außergewöhnliche Gestaltung der Metallverkleidung die Botschaft der Gedenkstätte.

Die Idee, einen zentralen Gedenkort zu schaffen, an dem aller toten Soldaten der Bundeswehr gedacht werden kann, stammt vom damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Er beauftragt 2007 eine Findungskommission, die Vorschläge für ein öffentlich zugängliches Denkmal am Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministeriums, dem Bendler-Block, erarbeiten soll. Die Wahl fällt auf den Architekten Andreas Meck. Sein Entwurf sieht einen Stahlbetonquader von 32 Metern Länge, acht Metern Breite und zehn Metern Höhe vor, der mit einer durchbrochenen Bronzehülle verkleidet ist. Dabei orientiert sich die Anordnung der ausgestanzten Öffnungen am Morsealphabet und zitiert den Eid, den Zeit- und Berufssoldaten leisten sowie das Gelöbnis der damaligen Wehrdienstleistenden. Außerdem erinnern die Bronzebleche an die Erkennungsmarken der Soldaten, die im Todesfall in der Mitte durchbrochen werden. Im Inneren ist ein Raum der Stille vorgesehen, in dem für jeweils fünf Sekunden lang die Namen aller im Dienst ums Leben gekommener Soldatinnen und Soldaten an eine Wand projiziert werden. Ein Prinzip, dass eine „in Stein gemeißelte“ Heldenverehrung vermeidet und stattdessen die Vergänglichkeit des Lebens und die Individualität des Sterbens in den Vordergrund rückt.

Ende 2008 wird der Grundstein für das Ehrenmal gelegt. Wieland steuert das Vormaterial für die Metallverkleidung bei: Bleche aus Baubronze Wieland-M15, die drei Meter lang, 58 Zentimeter breit und drei Millimeter dick sowie einseitig gebürstet und mit Folie beschichtet sind. Sie werden vor der Montage von weiteren involvierten Firmen gelocht, abgewinkelt und für eine gleichmäßige Braunfärbung patiniert.

Eingeweiht wird die eindrucksvolle Gedenkstätte im September 2009 vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Auch wenn viele andere Partner an seiner Realisierung beteiligt waren – für Wieland ist es eine Ehre, mit gut zu verarbeitenden und dauerhaften Materialen dazu beigetragen zu haben, dass das Ehrenmal der Bundeswehr dauerhaft seine ästhetischen und funktionalen Aufgaben erfüllt.

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