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Story 108 – 2009 – Qualität

Ein altes Prinzip glanzvoll neu interpretiert

Zinnbronze von Wieland schmückt einen Obelisken in Madrid

Als 2009 in Madrid ein moderner Obelisk errichtet wird, vertrauen die Verantwortlichen auf das Know-how und die Qualität von Wieland: Zahlreiche bewegliche Lamellen aus Zinnbronze verleihen dem Denkmal eine unvergleichliche Optik.

Obelisken gehören zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit. Weltbekannt sind jene uralten Steinpfeiler, die beispielsweise auf dem Petersplatz in Rom oder auf der Place de la Concorde in Paris stehen. Einer der optisch auffälligsten und konstruktiv raffiniertesten Obelisken datiert allerdings aus dem Jahr 2009 und steht in der spanischen Hauptstadt Madrid: der „Obelisco Calatrava“.

Anlass für seine Errichtung ist das 300-jährige Bestehen der Sparkasse Caja Madrid, die den venezianischen Stararchitekten Santiago Calatrava mit dem Entwurf beauftragt. Auf der Placa de Castilla soll der Obelisk einen besonderen Kontrast zu den beiden spektakulär geneigten Bürotürmen „Torres Kio“ setzen – und gleichzeitig ihre optische Mitte bilden. Hierzu entwirft Calatrava eine Konstruktion der Superlative: Aus 400 Tonnen Stahl wird das 93 Meter hohe tragende Gerüst errichtet, an dem 7,7 Meter lange bewegliche Bronzelammelen angebracht und mit 100 Hydraulikantrieben in Bewegung versetzt werden. Ein Prinzip, das die Illusion einer umlaufenden Welle entstehen lässt – zumal die vergoldeten Außenflächen im Sonnenlicht besonders glänzen und zu den bronzefarbenen Seitenflanken der Lamellen einen spektakulären, dynamischen Kontrast bilden. Ein Effekt, der durch spiralförmig angebrachte, zweifarbige Sockelplattformen aus Granit noch gesteigert wird.

Im Sommer 2008 gelingt es, den Kunden Cuñado und den Generalunternehmer Acciona von der Leistungsfähigkeit von Wieland für dieses Projekt zu überzeugen – teilweise bei Verhandlungen in einem Baucontainer, der genau am heutigen Standort des Obelisken steht. Die Mitwirkung bei der Festlegung der Werkstoffkennwerte spielt dabei eine wichtige Rolle.

Und so liefert Wieland 100 Tonnen Zinnbronzestreifen Wieland-B16 nach Spanien, jeder 5 Millimeter dick, in Breiten von 135 und 400 Millimetern und in Längen von 3,7 und 4 Metern. Sie werden umgeformt und zu den 7,7 Meter langen Hohlprofilen verschweißt, die von außen betrachtet als Lamellen erscheinen.

Kein Geringerer als König Juan Carlos I. weiht im Dezember 2009 das Kunstwerk ein, das dann als Jubiläumsgeschenk feierlich an die Stadt Madrid übergeben wird. Dort zählt es mittlerweile in einer an Sehenswürdigkeiten nicht armen Stadt zu den besonders attraktiven „eye catchern“.

100 Tonnen Zinnbronzestreifen von Wieland bilden das Ausgangsmaterial für die Lamellen des Obelisken. Sie wurden später zu Hohlprofilen geformt und teilweise mit Gold beschichtet.