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Story 175 – 1820 – Innovation Geschäftsmodell

Vom Glockengießer zum führenden Halbzeuganbieter

Meilensteine des Blech- und Bandwalzens bei Wieland

Schon bald nach der Gründung wandelt Philipp Jakob Wieland seine Glockengießerei zum vielseitigen Industrieunternehmen. Ein Kurs, den seine Nachfolger fortsetzen. Die Fortschritte in der Walztechnik tragen dazu bei, Wieland zum Global Player für Halbzeuge aus Kupferwerkstoffen zu machen.

  • 1820 übernimmt Philipp Jakob Wieland die Glockengießerei seines Onkels. Schon bald erweitert er sein Produktportfolio, vor allem um Gusserzeugnisse wie Wasser- und Bierhähne und Gebrauchsgegenstände wie Kerzenhalter, Lampen oder Bügeleisen.
  • 1828 erwirbt er die Bochslermühle und treibt mit Wasserkraft sein erstes Walzwerk an, das er mit hohen Investitionen ausbaut. Er begründet damit den Geschäftsbereich Walzbleche.
  • 1841 kauft Wieland eine Ölmühle in Herrlingen, 1846 außerdem eine Papiermühle und baut sie zu einem Drahtzug- und Walzwerk um.
  • 1864 entsteht das Werk Vöhringen, Anlass ist wiederum der Ankauf einer Mühle, um mit Wasserkraft die Fertigung anzutreiben.
  • 1873 stirbt Philipp Jakob Wieland, längst hat er den Grundstein für ein florierendes Industrieunternehmen gelegt. Fast zwei Jahrzehnte lang führt seine Witwe Mathilde den Betrieb und setzt diesen Weg mit zahlreichen Produktionsinnovationen fort.
  • 1883 wird in Vöhringen das erste Walzwerk für Bleche in Betrieb genommen.
  • 1892 übernehmen Wielands Söhne Philipp und Max das elterliche Unternehmen.
  • 1895 nehmen die Brüder in Vöhringen ein neues, dampfbetriebenes Walzwerk in Betrieb.
  • 1901 folgt das erste Bandwalzwerk, die Fertigung von Halbzeugen nimmt stark zu.
  • 1931 erwirbt Wieland die Mehrheit an der Messingwerk Schwarzwald AG. Das Villinger Unternehmen produziert unter anderem Messing- und Kupferfabrikate wie Bleche, endlose Bänder und Streifen, in geringem Umfang aber auch bereits gewalzte Bleche aus Aluminium.
  • 1936 beginnt Wieland, nach Vorgabe der NS-Wirtschaftspolitik, in Vöhringen gewalzte Leichtmetallbleche und Strangpressprodukte aus Aluminiumlegierungen zu produzieren.
  • 1969 beginnt der Bau des neuen Walzwerkes Nord in Vöhringen, das Anfang der 1970er-Jahre fertiggestellt wird und mit 360 Meter Länge und einer Fläche von mehr als 22.000 Quadratmetern enorme Ausmaße hat.
  • 1987 Wieland erwirbt die Kupfer- und Messingwerke AG in Langenberg – und damit das Know-how und die Maschinen, um reine Kupferwerkstoffe als Walzmaterial zu verarbeiten.
  • 1996 beschließt Wieland die Bandproduktion auf 800 Millimeter Breite umzustellen. Hierzu wird das Walzwerk Nord nochmals vergrößert.
  • 1987 Eröffnung der Walzfertigung in USA.
  • 1988 Erwerb B. Mason & Sons, Birmingham (UK).
  • 2002 werden die Formate und damit Blockgewichte der Gussplatten nochmals erhöht, sie können nun mehr als 10 Tonnen wiegen.
  • 2007 Aufbau der Walzfertigung in Singapur.
  • 2019 Übernahme des amerikanischen Halbzeugherstellers “Global Brass and Copper” und damit des Walzwerkes Olin Brass.
  • Heute gehört das Walzwerk Vöhringen zu den größten und modernsten weltweit.

Mehr erfahren über
Wieland Werke AG
Bänder und Bleche

Vöhringen Werk 1895

Das Werk Vöhringen 1895. In diesem Jahr entsteht ein neues, dampfbetriebenes Walzwerk, das maßgeblich zum Wachstum Wielands in diesem Geschäftsbereich beiträgt. (Copyright: Foto-Studio Heim, Vöhringen)

Mitarbeiter am Bandwalzwerk

Das Wirtschaftswunder sorgt in den 1950er-Jahren für eine gute Auslastung des Vöhringer Bandwalzwerkes.

Luftbild Bauarbeiten Walzwerk Nord 1969

Ein Riesenprojekt nimmt Form an: 1969 beginnen die Bauarbeiten für das neue, 360 Meter lange Walzwerk Nord, das noch heute zu den größten und modernsten seiner Art zählt.