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Story 058 – 2000 – Innovation

Umweltfreundliche Quadratur des Messings

Wieland entwickelt bleifreie Zerspanungswerkstoffe

Lange ist Blei ein unverzichtbarer Legierungsbestandteil von Messing, das vorwiegend in der spanenden Verarbeitung eingesetzt wird. Mit profundem Knowhow in Kupferwerkstoffen und Prozesstechnik gelingt es Wieland, bleifreie Zerspanungswerkstoffe anzubieten, die den Anforderungen effizienter Drehereien entsprechen.

Schon seit Gründung des Unternehmens gehört es zum Erfolgskonzept von Wieland, die Eigenschaften metallischer Werkstoffe durch Legieren gezielt zu verbessern. Dies gilt auch für das jahrzehntelang erfolgreiche Automatenmessing, das sich durch das Legierungselement Blei und Werkstoffgefüge optimal in der spanenden Fertigung bearbeiten lässt: Kurze Späne, lange Werkzeugstandzeiten, glatte Bauteiloberflächen und der geringe Energiebedarf der Werkzeugmaschinen gehören zu seinen Vorteilen.

Allerdings: Blei ist gesundheitlich und ökologisch nicht unbedenklich. Deshalb steigt das Interesse an bleireduzierten oder bleifreien Werkstoffen – zumal auch der Gesetzgeber mittlerweile bestrebt ist, die Bleianteile in Kupferlegierungen zu verringern. Eine Quadratur des Kreises – leidet doch unter geringen Bleianteilen naturgemäß die Bearbeitbarkeit der Werkstoffe durch Spanen.

Schon lange bevor das Thema so präsent ist wie heute, Mitte der 1990er-Jahre, setzt sich Wieland die Entwicklung bleifreier Werkstoffe zum Ziel – mit Erfolg: Seit Anfang der 2000er-Jahre kann Wieland – als Vorreiter in Europa – bleifreie Halbfabrikate aus Messingwerkstoffen anbieten. Unter anderem das Siliziummessing CuZn21Si3SiP, besser bekannt als Ecobrass. Es wird überall dort eingesetzt, wo neben einer guten Zerspanbarkeit auch große mechanische Festigkeitswerte gefordert sind – also vor allem für material- und ressourcenschonende Konstruktionen. Das Wieland Portfolio an zerspanbaren, bleifreien Kupferwerkstoffen hat sich inzwischen deutlich erweitert und wird in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut.

Eine Herausforderung aber bleibt: Letztlich ist das klassische, bleihaltige Automatenmessing den neuen bleifreien Werkstoffen bei der spanenden Bearbeitung immer noch überlegen. Deshalb beschäftigt sich Wieland intensiv mit dem Materialverhalten beim Spanen. Dazu gehören auch geförderte Projekte mit Forschungseinrichtungen und weiteren externen Partnern, in denen der gesamte Zerspanungsprozess inklusive der Werkzeuge und Maschineneinstellungen für die neuen, bleifreien Messingwerkstoffe optimiert wird. Ganz im Sinne von „Empowering Success“ stellt Wieland seinen Kunden damit nicht nur ein Portfolio innovativer, bleifreier Zerspanungswerkstoffe zur Verfügung, sondern gleichzeitig auch detaillierte Parameter für deren Verarbeitung.

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Bleifreie Werkstoffe