Story-Headerimage
2 min Lesedauer
Story 149 – 1864 – Innovation Nachhaltigkeit

Paradebeispiel für Nachhaltigkeit

Erneuerbare Energie hat in Vöhringen eine lange Geschichte

Im und beim Werk Vöhringen sind seit über hundert Jahren zwei Wasserkraftwerke in Betrieb, die seitdem ununterbrochen klimaneutral erhebliche Mengen an elektrischer Energie generieren. Aber auch für die Wasserentsorgung spielt der Illerkanal eine wichtige Rolle.

Als Philipp Jakob Wieland 1864 in Vöhringen eine Mühle kauft, geht es ihm vor allem darum, die Wasserkraft der Iller zum Antrieb seiner Maschinen zu nutzen. Was der Firmengründer damals noch nicht wissen kann: Noch mehr als 150 Jahre später ist das Wasser im mittlerweile größten Werk der Wieland Gruppe von großer Bedeutung.

Philipp Jakob Wieland selbst erlebt zwar den Siegeszug der Elektrizität nicht mehr, aber wenige Jahre nach seinem Tod wird 1882 im Vöhringer Werk erstmals Strom aus Wasserkraft erzeugt – zunächst nur zu Beleuchtungszwecken. Sechs Jahre später werden in der ehemaligen Mühle bereits drei Turbinen betrieben – und nur noch ein Wasserrad. Nach einer Verlegung des Illerkanals entsteht 1905 ein neues Wasserkraftwerk mit drei Turbinen und angebautem Kesselhaus. Gleichzeitig wird außerhalb des Werksgeländes das sogenannte „Zwischenwerk“ mit zwei weiteren Turbinen erbaut.

Seit 1905 produziert Wieland umweltfreundlich Strom aus Wasserkraft. Die in den 1960er-Jahren neu installierten Francis-Turbinen haben eine Gesamtleistung von 900 Kilowatt und erzeugen pro Jahr rund 7 Millionen Kilowattstunden Strom. Dies deckt zwar nur einen kleinen Teil der im Werk benötigten Energie – reicht aber aus, um 1.750 Haushalte unterbrechungsfrei mit regenerativer Energie zu versorgen. Wieland leistet damit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur CO2-neutralen, nachhaltigen Energiegewinnung.

Aber auch in anderer Hinsicht ist der Illerkanal – im Volksmund „Wieland-Kanal“ genannt – noch heute von Bedeutung: Über ihn wird ein Großteil des im Werk anfallenden Wassers abgeleitet. Etwa die rund 12 Millionen Kubikmeter Grundwasser, die jährlich zur Kühlung in der Produktion – ohne jegliche Verschmutzung des Wassers – eingesetzt werden. Oder auch Prozesswasser, das aufwändig aufbereitet und gereinigt in den Kanal abfließt. Tägliche Beprobungen stellen sicher, dass das Wasser absolut sauber ist. Nicht zuletzt wird auch das gesamte Regenwasser auf diese Weise abgeleitet, die Dachentwässerung des Vöhringer Werkes erfolgt über den Illerkanal.

Wieland ist Mitglied im Illerkanal-Verband, der die Interessen sämtlicher Wasserkraftnutzer entlang des Kanals koordiniert. Etwa auch den alle drei Jahre durchgeführten Kanalabschlag, währenddessen zwei Wochen lang der Kanal gereinigt, Dämme saniert und Turbinen gewartet werden.

Mehr erfahren über
Wieland Werke AG

Kraftwerk

Das Kraftwerk II von 1905 liegt außerhalb des Werksgeländes. Bei einem Wasserdurchfluss von 14 Kubikmetern je Sekunde leisten die beiden Turbinen jeweils 200 Kilowatt.

Kraftwerk

Das Kraftwerk I liegt innerhalb des Vöhringer Werkes. Historisch geht es auf die Mühle zurück, derentwegen Philipp Jakob Wieland 1864 das Areal an der Iller erwarb.

Turbinen in Kraftwerk

Die drei Francis-Turbinen im Kraftwerk I werden längst elektronisch überwacht. Sie erzeugen völlig klimaneutral und kontinuierlich zusammen eine Leistung von 500 Kilowatt.

Erfahre mehr über
Wieland Verantwortung